In Ayutthaya angekommen können wir leider kein nettes Zimmer ergattern. Bei gefühlten 45° Celsius und 99 % Luftfeuchtigkeit kommen wir rotgesichtig im Sherwood-House an, wo wir dann mit einem DZ mit fleckigen Laken, dafür ohne Aircon und eigenes Bad vorlieb nehmen. Ich hasse es, im Bad anstehen zu müssen… Um den Abend irgendwie rumzubringen, gehen wir auf den Nachtmarkt – die einzige Möglichkeit der Verlustigung in Ayutthaya!
Am ersten Tag nehmen wir uns einen Rikschafahrer und lassen uns zu den Tempelruinen karren. Einige Tempel schau ich mir an, dann passe ich, weil ich Kopfschmerzen bekomme und mich hinlegen muss. In der Nacht habe ich kaum geschlafen, weil es irrsinnig laut war. Zurzeit ist Loi Krathong, weshalb der ganze Ort unweit unseres Zimmers mit riesigen Boxen musikalisch beschallt wird.
Am zweiten Tag verlassen wir Ayutthaya bereits wieder. Die zweistündige Zugfahrt ist wirklich angenehm. Vom Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok nehmen wir den öffentlichen Bus zur Khao San, brauchen aufgrund des Verkehrs aber leider eine geschlagene Stunde.
Den Nachmittag verbummeln wir im MBK-Center und schaffen es endlich nach Patpong. Das ist mal interessant! Wir lassen uns sogar in eine Pingpong-Show schleppen, wo wir uns ca. 30 Sekunden anschauen, wie 2 nicht mehr ganz taufrische Damen uns mit gespreizten Beinen ihre ‚private parts‘ entgegenstrecken. Ähem ja, das gehört jetzt nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Perspektiven – interessant ist eher, was sich draußen abspielt. Wir nehmen Platz in einem Biergarten und lassen uns vom Ladyboy mit einer Riesenshow ein Radler servieren!
Als wir zurück sind, spazieren wir noch über die Soi Rambuttri, wo wir mal wieder Jan und Elke treffen und einen Cocktail zusammen zischen, bevor wir unsere müden Häupter in die blitzsauberen Laken in unserem Guesthouse betten.
Der nächste Morgen beginnt mit einer Fahrt auf den Klongs. Diese Kanäle im Innenstadtbereich werden von Berufspendlern genutzt – und wir können mal die Rückseite der Häuser sehen. Wir entdecken sehr abenteuerliche Konstruktionen. Vom Pratunam Pier wollen wir zum Baiyoke Tower. Auf dem Weg spricht uns ein gut gekleideter älterer Herr an und behauptet, der Tower wäre heute aufgrund des Loi Krathong-Festes erst ab 11.30 Uhr geöffnet, er empfiehlt uns daher, in der Zwischenzeit den Lucky Buddha anzuschauen, da dieser nur einmal im Monat geöffnet ist und zwar heute. Danach könnten wir noch in ein Shoppingcenter, in dem wir – ebenfalls nur heute – 30 % Rabatt bekommen. Obwohl wir ahnen, dass das ein Trick ist, setzen wir uns in die von ihm herbeigerufene Rikscha und schauen uns gelangweilt den total unspektakulären Lucky Buddha an.
Bei den ausgemachten 20 Baht für die Fahrt können wir ja nicht viel verlieren und Zeit haben wir auch. Der Schmuck ist natürlich überteuert und auch gar nicht unser Stil, und so sind wir nicht besonders interessiert. Als die Schmuckverkäuferin merkt, dass wir nichts kaufen wollen, wirft sie uns kurzerhand raus. Das ist aber noch nicht alles: jetzt sieht der Rikschafahrer seine Provision schwinden und er versucht, uns in ein anderes Center zu fahren. Er versichert uns, wir bräuchten auch nichts zu kaufen. Ich erwidere, dass wir uns das dann ja auch sparen könnten und er wird unfreundlich. Als er droht, uns nicht mehr weiter zu fahren, erwidere ich, dass er dann eben auch kein Geld bekommt. Wir stellen ihn vor die Wahl: entweder, er fährt uns sofort zurück zum Ausgangspunkt, oder wir nehmen eine andere Rikscha. Das zieht, eingeschnappt fährt er uns zurück und wir geben ihm die vereinbarten 20 Baht. Als wir um die Ecke gehen, müssen wir lauthals Lachen! Wir gehen zum Baiyoke Tower – der selbstverständlich bereits geöffnet hat –, wo wir aus 309 m Höhe einen fantastischen Rundumblick auf die Stadt haben.
Am nächsten Tag fliegt Magda heim und ich fahre mit einem der Klongboote zum Jim-Thompson-House. Die Häuser, in denen Einrichtungs- und Kunstgegenstände untergebracht sind, sind in einem wunderschön angelegten Garten gelegen – ich kann es kaum fassen, dass ich nur wenige Minuten entfernt von den riesigen Shopping-Malls bin.
Am Abend gehe ich mit Dan und Jonathan, zwei Typen aus meinem Guesthouse, nach dem Essen zum festlich beleuchteten Phra Sumen Fort, wo wir uns die Veranstaltungen zum Loi Krathong Festival anschauen. Man kann Figuren aus Teig kaufen und diese dann in den Fluss setzen um so allen Ärger, Groll und alle Verunreinigungen der Seele loszulassen. Wir sehen die festlich beleuchteten und bunt geschmückten königlichen Barken und schauen uns einige traditionelle Tänze an. Ein wirklich besonderer letzter Abend!